Wer berät mich zum Thema Pflege und zu Pflegeheimen in Hamburg?
Es gibt viele Stellen, die zu Pflege beraten. Beispielsweise zur passenden Pflegeinrichtung und dazu, wie Pflege organisiert werden kann. Beratung gibt es zum Umbau der Wohnung bis hin zur Beschwerdemöglichkeit über Heime. Jeder hat einen Rechtsanspruch auf Beratung. In Hamburg beraten speziell die
Wohn-Pflege-Aufsichten in den Bezirksämtern ältere, behinderte oder pflegebedürftige Menschen, die in einem Pflegeheim leben oder ein passendes Heim suchen. Auch Angehörige bzw. Vertreter werden beraten. Die Beratung ist kostenlos.
Außerdem gibt es die
Hamburger Pflegestützpunkte in allen Bezirken. Die Pflegestützpunkte …
• informieren über die Möglichkeiten der Pflege zu Hause,
• helfen bei der Suche nach einem freien Heimplatz,
• helfen bei Anträgen an die Pflegekassen sowie Anträge für Sozialleistungen
• beraten zu Finanzierungsfragen.
Die Beratung der Pflegestützpunkte ist kostenlos.
Wenn Sie eine Beschwerde zu einem Hamburger Pflegeinrichtung oder Pflegeheim haben, können Sie das Beschwerdetelefon Pflege anrufen. Beispielsweise, wenn die Zustände oder die Pflege in einem Heim nicht in Ordnung sind. Der Anruf und die Hilfe ist kostenfrei (Festnetznummer). Sie können sich auch anonym beschweren.
Was kostet ein Altenheim in Hamburg?
Die Kosten für ein Hamburger Pflegeheim sind von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich. Durchschnittlich kostet ein Heimplatz in Hamburg derzeit etwa 2.106,81 Euro (Stand 2019) für die Pflegegrade 1 bis 5 (Hinweis: Die „Pflegegrade“ haben bundesweit, also auch in Hamburg, die „Pflegestufen“ abgelöst. Sie sind nicht eins zu eins vergleichbar.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Pflegestufen und Pflegegrade).
Die durchschnittlichen monatlichen Kosten setzen sich so zusammen (Stand 2019):
• „einheitlicher Eigenanteil“ von 790,27 Euro (Abkürzung EEG)
• Preis für Unterkunft und Verpflegung von 784,99 (sogenannte „Hotelleistungen“)
• Investitionskosten von 531,55 Euro
Die sogenannten Investitionskosten darf der Heimbetreiber vom Pflegebedürftigen verlangen, um vor allem seine Kosten für das Gebäude zu decken. In Hamburg müssen die Bewohner eines Altenheims auch die Kosten für die Ausbildung neuer Pflegekräfte zahlen. Dies wird Ausbildungsumlage genannt und ist im Hamburger Fall bereits in den Eigenanteilen enthalten. Die Ausbildungsumlage beträgt 88,22 Euro für vollstationäre Pflegeeinrichtungen.
Wie gut sind Hamburger Pflegeeinrichtungen?
Die (vollstationären) Hamburger Pflegeeinrichtungen werden regelmäßig von den
Wohn-Pflege-Aufsichten der Bezirksämter geprüft und kontrolliert. Die Aufsichtsbehörden sind Teil der Hamburger Bezirksämter. Seit 2019 führt der Medizinische Dienst der Krankenkassen Nord (MDK Nord) die jährlichen Qualitätsprüfungen der Hamburger Pflegeinrichtungen im Auftrag der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hamburg (BGV) durch. Wir veröffentlichen hier auf der Weissen Liste die offiziellen Ergebnisse der Qualitätsprüfungen sowie die Ergebnisse der Angehörigenbefragung der Stadt Hamburg.
Hamburger Besonderheit: Wohn-Pflege-Gemeinschaften als neue Wohnform für pflegebedürftige Senioren
Seit einigen Jahren sind Wohn-Pflege-Gemeinschaften, sogenannte Senioren-WGs im Kommen. Hamburg hat dafür eigens die
Koordinationsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften eingerichtet, um pflegebedürftigen Senioren beziehungsweise Angehörigen oder Betreuern beim Aufbau von Wohngemeinschaften zu beraten und zu unterstützen. Insbesondere für Menschen mit Demenz gibt es Wohngemeinschaften. Die Koordinationsstelle vermittelt auch freie Wohnplätze einer Hamburger Pflege-WG.